„Das machen nur Männer“, „Das ist Frauensache“ – In vielen Kulturen und Gemeinschaften gibt es anerzogene oder kulturell bedingte Vorstellungen darüber, wie Männer und Frauen zu sein haben und welche Rolle sie in der Gesellschaft spielen (sollen). Dabei stehen diese Zuschreibungen und Rollen keineswegs dauerhaft fest. Sie können sich im Laufe der Zeit wandeln und sich aufgrund verschiedener Einflüsse ändern. In der Vergangenheit wurden diese Änderungen vermehrt von Frauen erkämpft. Der Gender-Diskurs hat zudem erheblich dazu beigetragen, Geschlechtergrenzen fluider zu gestalten.
Diese Methode soll dazu anregen, über Zuschreibungen nachzudenken und die Durchlässigkeit von Rollenerwartungen zu reflektieren.
Ziele
- Sensibilisierung für Gendernormen
- Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle in der Gesellschaft
- Kreative Fotoarbeit in Bezug auf Körper, Haltung, Mimik und Gestik
- Mediale Kritikfähigkeit stärken
- Sprachförderung: Eigenschaften benennen und diskutieren,Bild- und Selbstbeschreibung, (Geschlechterrollendiskussion)
Methode/Umsetzung
Vorbereitung:
Schauen Sie sich die App Giphy (IOS und Android) an. Alternativ können auch Fotos zu den Themen gemacht werden. Drucken Sie die Eigenschaften-Tabelle für jede*n Teilnehmer*in aus.
Einstieg:
Alle Teilnehmenden stellen sich mit einem GIF/einem Foto vor. Sie machen eine Handlung, einen Gesichtsausdruck, eine Geste, die sie für sich selbst als typisch empfinden.
Sie stellen das GIF/das Foto der Klasse vor und lassen die anderen raten, welche persönliche Eigenschaft es wohl darstellt. Zum Beispiel: Jemand der gern und viel nachdenkt, macht eine krause Stirn, legt die Hand unters Kinn und blickt nachdenklich.
Verteilen Sie nun das Arbeitsblatt mit den verschiedenen Eigenschaften. Klären und übersetzen Sie ggf. die Begriffe mit der Klasse.
Lassen Sie die Teilnehmer*innen die Bögen bearbeiten. Gehen Sie auch da- rauf ein, dass natürlich auch gegensätzliche Eigenschaften in einer Person stecken können (z.B. ängstlich/mutig), die je nach Situation zutage treten. Greifen Sie mindestens zwei der Bögen heraus (den eines Mannes und den einer Frau).
Oder:
Gehen Sie die Eigenschaften durch und lassen Sie die Teilnehmenden die Eigenschaften diskutieren.
Folgende Fragen können sie als Diskussionsgrundlage nutzen:
- Warum wurde diese Eigenschaft der männlich/weiblich-Spalte zugeordnet?
- Stimmt die geschlechtliche Zuordnung immer mit dem Selbstbild überein?
- Gibt es Unterschiede in den verschiedenen Kulturen?
- Welche Gemeinsamkeiten gibt es?
- Wie sieht das aus Sicht der Teilnehmer*innen in Deutschland aus?
- Welche Eigenschaften werden allgemeingesellschaftlich hoch,welche niedriger bewertet?
- Gibt es da einen Zusammenhang mit den als männlich bzw. als weiblich bezeichneten Eigenschaften?
Alternativ: Lassen Sie die Ergebnisse in geschlechtshomogenen Gruppen dis- kutieren und evtl. danach in der Klasse vorstellen.Haben die Eigenschaften, die die Teilnehmer*innen sich selbst zuordnen etwas mit dem Eingangs-GIF/Foto zu tun? Welche Eigenschaften hätten sie gern? Jede*r darf ihre / seine Top 3 erstellen und zu einer davon ein GIF / ein Foto machen.
Vorschläge für die weitere Arbeit:
Die Frauen in der Klasse machen ein GIF/ein Foto, dass sie als ty- pisch männlich bewertete Eigenschaft zeigt, die Männer stellen sich mit einer typisch weiblich bewertete Eigenschaft dar. Wie hat sich das angefühlt?
Alle Teilnehmer*innen stellen eine Eigenschaft dar, die sie gar nicht mögen und eine, die sie sehr mögen. Es müssen keine Eigenschaften sein, die sie sich selbst zuschreiben. Wie war es diese GIFs/Fotos zu machen?
Nutzen Sie die App Mematic oder Meme Creator & Memes Generator und lassen Sie die Teilnehmer*innen (un)typische Memes zu dem Thema erstellen.
Anregungen und Tipps
Nutzen Sie die Materialien „Einstellungsgrößen“ und besonders „Perspek- tiven“ (welche Eigenschaften können durch welche Perspektiven noch ver- stärkt werden?) für die GIFs/Fotos.