„Wie heißt du?“, „Was magst du an deiner Arbeit?“, „Was ist dein Hobby?“
Im Interview erkundigen sich die Teilnehmenden nach Name, Beruf, Familie, Hobby, vielleicht nach einzigartigen Lebensereignissen von anderen. Es kann als 1 zu 1 Interview innerhalb der Gruppe erfolgen oder mit einem externen Interviewpartner. Anschließend stellt die Gruppe die Ergebnisse im Plenum vor. Ein Interview eignet sich sehr gut zur Sprachförderung und zur Aneignung und zum Austausch von verschiedenen Themen.
Ziele
- Sprachförderung, z.B. offene und geschlossene Fragen bilden
- Schulung der Zuhörfähigkeit
- Austausch von Meinungen, Erfahrungen, Gedanken
- Reflektion von Inhalten und der eigenen Selbstdarstellung
- Gesprächsanlass schaffen
- Auseinandersetzung mit Urheberrechten und dem Recht am eigenen Bild
Methode/Umsetzung
Vorbereitung:
Zur Vorbereitung sollten Sie ein paar grundsätzliche Fragen klären:
- Wer soll interviewt werden?
- Worum soll es gehen?
- Mit welchem Medium soll die Gruppe aufnehmen?
- Was braucht es noch an Technik und Ausstattung? (Licht, Rückwand, externes Mikrofon, Ladekabel, …)
- Wo findet das Interview statt? Stille Räume und Ecken sind ideal.
- Wie lang soll das Interview werden?
- Wie gut ist das Sprachniveau der Teilnehmenden? (Fragender und Interviewgast)
Nehmen Sie sich für die Vorbereitung des Interviews mit der Gruppe Zeit, denn eine gute Vorbereitung ist hier das A und O. Haben Sie die Fragen oben gemeinsam mit der Gruppe geklärt, können nun die Fragen für das Interview vorbereitet werden.
Zur Einführung klären Sie den Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Fragen
Geschlossene Fragen wie „Gehst Du regelmäßig zum Friseur?“, „Wohnst Du gern in Deiner Wohnung?“ können schnell mit Ja / Nein / Vielleicht / Manchmal beantwortet werden.
Der Interviewpartner kann seine kurze Antwort natürlich selbstständig erweitern, wie „Nein, ich gehe immer nur dann zum Friseur, wenn ich Lust habe.“ Oder „Ja, ich wohne gern in meiner Wohnung, aber ich würde lieber in einem Haus wohnen.“
Offene Fragen beginnen mit einem W-Wort: Warum, Wieso, Was, Wann, Wie, Wer, Wohin, Weshalb.
Auf offene Fragen bekommt der Interviewer mehr Informationen, da der Partner mehr/verstärkt aufgefordert wird von sich zu erzählen.
„Warum gehst Du nicht regelmäßig zum Friseur?“ – „Weil ich keine Lust habe.“
„Wieso ziehst Du nicht in ein Haus?“ – „Weil ich kein Geld dafür habe.“
Für Personen mit einem geringeren Sprachniveau sind offene Fragen manchmal schwieriger zu verstehen und zu beantworten.
Ein Interview sollte immer eine Kombination aus offenen und geschlossenen Fragen beinhalten. Überlegen Sie gemeinsam mit der Gruppe, was sie von der Interviewpartnerin oder dem Interviewpartner erfahren möchte.
Nach dem Drehen können Sie das Material mit einer der Schnitt-Apps (KineMaster für Android oder iMovie für iOS) schneiden oder das Interview ungeschnitten präsentieren.
Anregungen und Tipps
Ihr Interviewgast möchte unerkannt bleiben: gestalten Sie die Szene so, dass nur Teile der Person erkennbar sind. Weiteres dazu finden Sie im Material: Inkognito-Selfie
Achten Sie darauf, dass Sie vorher die Technik und die Aufnahme kontrollieren. Wie ist die Einstellung zur Lautstärke im Gerät? Muss der Gast das Mikrofon direkt vor den Mund halten oder reicht es, wenn es weiter weg ist. Geben Sie das Mikrofon als Interviewer*in möglichst nie aus der Hand.
Beispiel für ein Interview:
- Begrüßung
- Vorstellung
- Ca. 4 Fragen
- Dankeschön und Verabschiedung