Wenn wir uns bei Facebook oder einem Online-Shop anmelden, legen wir bewusst ein Konto mit Informationen über uns an. Auch News-Seiten und Apps erfassen automatisch Daten, die für Unternehmen interessant sind. Das kann unsere IP-Adresse sein oder die Suchmaschine, die wir täglich nutzen. Sie werten auch aus, welche Musik wir mögen oder mit wem wir häufig Kontakt haben.
Kurz: Wann immer wir im Internet unterwegs sind, hinterlassen wir Datenspuren.
Diese Methode bietet einen Einstieg in das weite Themenfeld der Datensammlung im Netz, kurz Big Data. Mit der App „Mindly“ erstellen wir Mindmaps zu den eigenen Datenspuren im Internet. Alternativ können wir „offline“ ein Blatt Papier für die Mindmaps nutzen.
Ziele
- Auseinandersetzung mit der eigenen Online-Biographie: Wo hinterlasse ich überall Daten?
- Einstieg in das Thema Big Data
- Sensibilisierung für Datenschutz und Privatsphäre
- Förderung der Kritikfähigkeit
- Sprachförderung: Austausch über Medienerfahrungen
Methode/Umsetzung
Mit der Mindmap zum eigenen Online-Verhalten sollen sich die Lernenden ihrer Medienbiografie bewusst werden. Sie ist Grundlage für eine Beschäftigung mit persönlichen Daten, die sie auf verschiedenen Webseiten und Social-Media-Kanälen preisgeben, ob gewollt oder nicht.
Vorbereitung:
Sie können die Methode digital oder analog durchführen. Mit der digitalen Methode lernen Sie zugleich eine App kennen, die Sie auch für viele andere Themen nutzen können.
Schauen Sie unser Tutorial zu Mindly an, laden Sie die App auf Ihr Smartphone oder Tablet und machen Sie sich mit ihr vertraut.
Ihre Gruppe muss die App entweder auf eigenen Geräten herunterladen oder Tablets zur Verfügung gestellt bekommen.
Überlegen Sie, welche Hauptkategorien die Lernenden in der Mindmap anlegen könnten, zum Beispiel „Nutze ich täglich; Nutze ich häufig; Nutze ich selten“ oder „Social Media, Online-Shops, häufiges Surfen, Online-Apps, …“oder „Genutze Angebote auf Deutsch, auf Englisch, in meiner Heimatsprache, …“
Durchführung:
- Regen Sie die Gruppe an, sich mit der eigenen Online-Nutzung auseinanderzusetzen. Sie können dazu eine kurze Abfrage machen: Wer nutzt WhatsApp? Wer nutzt Facebook? Wer nutzt Skype? Wer kauft regelmäßig online ein? Wenn Sie diese Abfrage digital gestalten wollen, schauen Sie sich die Methode zu learningapps.org in unserem Kapitel „Sprachförderung mit Medien“ an. Diese Plattform ermöglicht interaktive Umfragen.
- Zeigen Sie nun der Gruppe an einem Beispiel den Umgang mit Mindly.
- Geben Sie die Möglichkeit, eine eigene Mindmap zur Online-Nutzung zu erstellen.
- Vergleichen Sie gemeinsam die Datenspuren der Teilnehmenden im Netz und besprechen Sie die Ergebnisse in der Gruppe. Wieso sind solche Daten für die Konzerne und Institutionen interessant? Wie bewerten die Lernenden die Ergebnisse? Regen Sie die Gruppe an, zu diskutieren.
Methode ohne App (analog):
Die Lernenden zeichnen ein Porträt von sich in die Mitte eines DinA4-Blattes. Online-Angebote, die sie täglich nutzen, schreiben sie in die Nähe ihrer Figur. Webseiten, bei denen sie selten Datenspuren hinterlassen, werden eher am Rand des Blattes positioniert.
Anregungen und Tipps
Welche Apps und Webseiten nutzen die Teilnehmenden? Regen Sie die Lernenden an, sich genauer mit den technischen Einstellungen der Apps vertraut zu machen. Welche Einstellungen nutze ich am besten, um meine Privatsphäre bei Facebook besser zu sichern? Bei Apps, wie WhatsApp lohnt sich ein gemeinsamer Blick in die Datenschutz-Optionen der Smartphones, um zu verdeutlichen, auf welche Funktionen (Standort, Fotos, Mikrofon) die App Zugriff hat. Viele Smartphone-Nutzer*innen schauen selten oder nie in ihren Datenschutz-Bereich. Anregungen zu den Privatsphäre-Einstellungen finden Sie unter handysektor.de und klicksafe.de.
Je nach Sprachstand der Lernenden können Sie die Datenschutzpolitik besuchter Webseiten thematisieren und zum Beispiel die Datenschutzerklärungen der Seiten zeigen. Diese sind durch die Datenschutzgrundverordnung in Deutschland Pflicht und zeigen zum Beispiel auf, ob eine Seite das Analysetool von Google verwendet und somit Useraktivitäten an Google schickt.