Wir alle haben Geschichten in uns oder bringen Geschichten mit, die wir erzählen können. Heute wollen wir eine Geschichte aus nur fünf Bildern entwickeln.
Dazu überlegen wir: Was sind die wichtigsten Ereignisse in unserer Geschichte? Wie können wir diese fotografisch am besten darstellen? Wir können uns auch kurze Texte ausdenken, die wir als Comic-Sprechblasen mit den Bildern kombinieren. Sie können Gedanken, Ausrufe und Dialoge enthalten.
Ziele
- Sprachförderung:
- Förderung des sprachlichen Ausdrucks
- Entwicklung einer Handlung
- Zusammenhängendes Erzählen trainieren
- Relevante Elemente in Texten herausarbeiten
- Umsetzung von Geschichten in Bilder
- Visuelles und textliches Erzählen vergleichen/kennen lernen/aufgreifen
- Kreatives Gestalten in Text und Bild
- Förderung der Teamfähigkeit
Methode/Umsetzung
Erklären Sie die Aufgabe: Die Teilnehmenden teilen sich in Gruppen von 4-6 Personen auf. Jede Gruppe soll sich eine kurze Geschichte ausdenken. Sie können ein Oberthema festlegen wie „Freundschaft“, „Neulich im Park“ oder „Ein Missverständnis“ oder die Teilnehmenden Geschichten ihrer Wahl ausdenken lassen.
Stellen Sie den Teilnehmenden die Materialien „Einstellungsgrößen“ und „Perspektiven“ vor. Betonen Sie, dass die Geschichte interessanter wird, wenn die Einstellungsgrößen wechseln und die Kamera durch die Perspektive die Gefühle der Figuren unterstreicht. Dazu können Sie auch die kostenfreie App TopShot nutzen, die die Wirkung von Perspektiven und Einstellungsgrößen erklärt.
Stellen Sie den Teilnehmenden das Material „Fotostory“ vor. Jede Gruppe bekommt einen Ausdruck des Materials. In dem Material werden die Foto- und Textideen festgehalten wie in einem Film-Storyboard. Die Geschichte muss innerhalb der örtlichen Gegebenheiten (im Schulungsort oder in der Nähe) umsetzbar sein.
Arbeitsphase I: Das Ausdenken und Skizzieren der Geschichte. Die Dauer der Arbeitsphase kann je nach Sprachlevel und Umfang variieren. Legen Sie einen Zeitrahmen für die Gruppen fest.
Arbeitsphase II: Das Fotografieren der Geschichte. Auch hier sollten Sie einen Zeitrahmen stecken, in dem die einzelnen Gruppen ihre Geschichten fotografisch umsetzen.
Wenn die Gruppen die Fotophase beendet haben, können Sie unterschiedlich vorgehen:
- Jede Gruppe druckt ihre Fotos aus.
- Sprechblasen und Bildüber- und -unterschriften werden handschriftlich gestaltet, ausgeschnitten und auf die Fotos geklebt.
- Die Fotos werden nacheinander im Klassenraum aufgehängt und die Geschichte wird (evtl. von jemandem aus einer anderen Gruppe) erzählt
Oder
- Die Fotos werden auf einen Laptop geladen.
- Dort werden sie in Powerpoint oder Keynote mit Sprechblasen und Texten versehen
- Die Geschichten werden über einen Beamer präsentiert.
Oder
- Wenn Sie mit Tablets oder Smartphones gearbeitet haben, können Sie die Fotos auch mit einer App bearbeiten, wie z.B. Picsay, Comic Strip It!, Book Creator, Comic Life 3 (kostenpflichtig) oder Comic Book (kostenpflichtig).
Anregungen und Tipps
Wenn die Teilnehmenden mit Smartphones oder Tablets fotografieren, können sie Apps wie Papier Kamera oder Comic Kamera nutzen. Das kann den Comic-Charakter der Geschichten betonen und bei einer eventuellen Veröffentlichung sind die Teilnehmenden nicht zu erkennen.
Wenn Sie den Fokus allein auf bildsprachliche Mittel setzen möchten, lassen Sie die Gruppe eine Fotostory ganz ohne Sprechblasen entwickeln. Die Stimmung und Handlung muss dann nur mithilfe von Mimik, Gestik und Kamera-Positionierung deutlich werden.
Eine weitere Möglichkeit ist, die Fotos einer Gruppe ohne Texte einer anderen Gruppe zur Verfügung zu stellen, die dann ihre eigene Interpretation der Geschichte entwickelt und mit eigenen Dialogen ergänzt. Zum Schluss werden die Geschichten verglichen.